Gerhard Mitter war eine der herausragenden Rennfahrer-Persönlichkeiten der 1950er und 1960er
Jahre. Als Teamkollege Copilot oder Konkurrent ging er zusammen mit anderen legendären Fahrern
wie Jochen Rindt Ludovico Scarfiotti Hubert Hahne Udo Schütz oder Herbert Linge an den
Start. Nach sehr erfolgreichen Jahren in der Formel Junior auf teilweise selbstentwickelten
Rennwagen mit DKW-Motor belegte er beim GP Deutschland 1963 auf dem Nürburgring auf einem
unterlegenen Porsche 718 einen respektablen vierten Platz. Porsche bot ihm anschließend einen
Vertrag als Werksfahrer an. Mitter enttäuschte die Erwartungen nicht: 1966 1967 und 1968 wurde
er dreimal hintereinander Europa-Bergmeister auf Porsche-Prototypen gewann 1969 auf dem 908 2
zusammen mit Udo Schütz die Targa Florio auf Sizilien. Das Schicksal begegnete ihm am Steuer
des BMW Formel 2-Monoposto F 269. Beim Training zum GP Deutschland am 1.8.1969 kam Mitter bei
Tempo 250 von der Strecke ab und wurde beim Aufprall tödlich verletzt. Die Unfallursache wurde
nie restlos aufgeklärt. Doch in diesem Buch werden erstmals spektakuläre Aussagen zum Hergang
veröffentlicht. Autor Siegfried C. Strasser zeigt in der 272 Seiten starken Biographie aber
nicht nur die sportliche Karriere Mitters auf sondern schildert auch die bescheidenen Anfänge
eines Lebens das zunächst geprägt war durch die Vertreibung 1945 aus dem Sudetenland später
durch den Aufbau eines eigenen Betriebs in Böblingen bei Stuttgart. Mitter war als gelernter
Kfz-Mechaniker - wie Jahrzehnte später Michael Schumacher - in der Lage durch technische
Tricks das Optimale aus den selbst konstruierten Motoren und Rennwagen herauszuholen.
Zeitzeugen wie die Porsche-Legenden Peter Falk Paul Ernst Strähle Herbert Linge und Udo
Schütz zu Wort aber auch BMW-Rekordfahrer Hubert Hahne Eberhard Mahle aus der Kolben-Dynastie
Alfa-Pilot Toni Fischhaber Mercedes-Veteran Hans Herrmann und der kürzlich verstorbene Klaus
Steinmetz der als damaliger BMW-Rennleiter Auskunft gibt über die Umstände die zu Mitters Tod
geführt haben könnten. Die über 600 Fotos und Zeichnungen die das Buch illustrieren sind
größtenteils unveröffentlicht und zeigen eine Fülle damaliger Sport- und Rennwagen von Porsche
Lotus BMW Alfa Romeo Abarth Volvo oder DKW außerdem in seltenen Aufnahmen zahllose
Persönlichkeiten die in dieser aufregenden aber auch gnadenlosen Zeit den Motorsport prägten
und lenkten.