Getragen von den Hoffnungen der 'Tauwetter-Periode stellte der junge Autor den einzelnen
Menschen und sein Recht auf Individualität in den Mittelpunkt seiner Erzählungen - für die
sowjetische Literatur Ende der 1950er Anfang der 1960er Jahre eine unerhörte Innovation
unerhört auch deshalb weil damit implizit die Forderung nach persönlicher Freiheit
einherging.In der Titelerzahlung 'Tomaten' macht er uns zu Beobachtern stummer Frustration und
eskalierender Gewalt. Allein die schimmernden roten Gartenfrüchte erinnern an das verheißene
Paradies auf Erden an Schönheit und Lebendigkeit.Die Erzählungen über Kindheit und Jugend in
sowjetischen Kinderheimen reflektieren in meisterlich gebauten Dialogen emotionale Dramen und
Szenen von Ausgeliefertsein und zaghafter Hoffnung.Trotz der Anerkennung und Fürsprache
arrivierter Schriftsteller wurden Graèevs Erzählungen in der Sowjetunion nicht gedruckt.