»Es ist schon sehr komisch mit dem Geld« schreibt Gertrude Stein (1874-1946) in einem ihrer
fünf kurzen Prosatexte die dieser Band versammelt und die erstmals 1936 in der Saturday
Evening Post erschienen. »Was die Menschen von den Tieren unterscheidet ist Geld. Alle Tiere
haben die gleichen Gefühle und die gleichen Gewohnheiten wie Menschen ... Aber was kein Tier
kann ist zählen und was kein Tier kennt ist Geld.« Als Dichterin gehörte die seit 1903 in
Paris lebende Stein zur Avantgarde ihre politischen Ansichten waren bisweilen unbedarft und
konservativ. In dieser Spannung liegt der außergewöhnliche Reiz ihrer Texte über Geld: Steins
spielerisch-assoziative und verstellt-naive Herangehensweise steht in scharfen Kontrast zu der
Brisanz des Themas und zeigt dadurch viel von seinem verborgenen Charakter.