Hat nicht das menschliche Ich im Zeitalter der Bewusstseinsseele die Tendenz sich von allen
Gesetzmäßigkeiten - auch denen des menschlichen Lebenslaufes in einem verallgemeinernden Sinn -
zu emanzipieren? Was würde individuelle Entwicklung als Biografie (Lebensniederschrift) noch
bedeuten wenn angesichts all der überindividuell geltenden Gesetzmäßigkeiten letztlich doch
nur ein minimaler Spielraum bliebe für die Autorschaft? Was also tut der gesetzlose Geselle Ich
im Spannungsfeld zwischen seinem Freiheitsanspruch und der Fülle von Determinanten denen er ja
doch nicht entrinnt? Kann man wirklich vom Kalender ablesen wann die nächste Lebenskrise kommt
und welcher Art sie sein wird? Die vorliegenden philosophisch-anthroposophischen Betrachtungen
kreisen um das Ich-Rätsel in der Biografie.