ZUM BUCH "Als Gro¿utter zur Schule ging" Der 1. Weltkrieg kostet Deutschland Millionen Tote und
riesige Volksverm¿gen. Er geht verloren und mit ihm das Kaiserreich. Inflation und
Arbeitslosigkeit belasten alle Schichten der Bev¿lkerung. In der Gesellschaft rumort es. Not
und Entbehrung sind an der Tagesordnung viele geraten durch die Weltwirtschaftskrise ins
soziale Aus. In dem Buch erz¿en 52 Zeitzeugen ¿ber ihre Kindheit in den bewegten Jahren
zwischen Kaiserreich Hitlers Machtantritt und lassen diese Zeit wieder lebendig werden Wie ist
das wenn pl¿tzlich die Preise explodieren? Frieda St¿bing erinnert sich noch gut an das Jahr
1921: "Mit einem 20.000-Markschein ging ich einkaufen bekam daf¿r ein Pfund Kakao f¿r 14.000
RM ein Pfund Zucker f¿r 1.600 RM und zwei gr¿ne Heringe f¿r 2.500 RM". Die Kluft zwischen Arm
und Reich wurde immer gr¿¿r. Paul F. Wagner zog als Sechsj¿iger mit seinem Vater von Dorf zu
Dorf. Der Vater reparierte Schuhe im Tausch gegen Lebensmittel. Gab es nichts zu besohlen
mu¿en sie betteln um nicht zu hungern. Eben noch erfolgreiche leitende Angestellte erlebten
den sozialen Abstieg. Annemarie Frisch entsinnt sich wie ihre Familie 1923 die N¿rnberger
Vorortvilla mit dem gro¿n Garten verlassen mu¿e. F¿r Kinderm¿hen und Sportauto fehlte pl¿tzlich
das Geld. Auf dem Land halfen die Kinder sehr fr¿h bei der Arbeit. So mu¿e Ernst Bunzenthal
schon mit vier Jahren Ziegen h¿ten. F¿r Z¿lichkeiten hatte seine Mutter wenig Zeit sie
verzehrte sich im Kampf ums t¿iche Brot. "Die vier Kinder immer satt zu bekommen war schwer
denn es gab ja kein Kindergeld." Den Kindern wurde Zucht und Ordnung abverlangt. "Das Knicksen
und Dienern ¿bten wir in der Schule die H¿e mu¿en wenn nicht geschrieben wurde gefaltet auf
dem Tisch liegen" erinnert sich Marie Stade an ihre einklassige Schule im Jahr 1924. Notfalls
half ein Hieb mit dem Stock nach. Die neue Technik begeisterte. Wenn 1922 der Zeppelin kam
erz¿t Ludwig Eberbach st¿rzten alle Sch¿ler der Oberrealschule in Friedrichshafen ans Fenster
ohne den Protest des Lehrers zu beachten. Die Ereignisse kumulieren auch politisch. Immer ¿fter
wird ohne ein stabiles Ergebnis gew¿t - bis die letzte Wahl 1933 auf weiteres jede
Wahlm¿glichkeit ausschlie¿ und der braune Mob das Land regiert ... Ein wichtiges Buch zum
Erinnern und Verstehen. Viele Texte sind mit pers¿nlichen Fotos illustriert. Ein Ortsregister
erleichtert die Orientierung. ZUR REIHE ZEITGUT Lebendige Erinnerungen bewahren Die
Buchreihe ZEITGUT beweist da¿Geschichte kein trockener Schulstoff sein mu¿ Mit
Zeitzeugen-Erinnerungen ¿ffnet sie den Blick auf den Alltag der Menschen. Jeder Band stellt in
35 bis 45 lebendigen Erinnerungen einen markanten Abschnitt deutscher Geschichte vor. Die
Buchreihe ist einzig in ihrer Art. Die Texte der Sammelb¿e stammen von Menschen aus allen
Gegenden Deutschlands und repr¿ntieren zugleich die soziale Bandbreite der Gesellschaft. Die
B¿cher sind ein St¿ck "oral history" im besten Sinne und sprechen damit ein breites Publikum
an: diejenigen die die Zeiten miterlebt haben und ihre Kinder und Enkel die mehr erfahren
wollen als in den Schulb¿chern steht. Junge Menschen haben mit den Texten der Reihe ZEITGUT
die M¿glichkeit das Leben der Eltern- und Gro¿ltern-Generation in gro¿r Bandbreite kennen und
verstehen zu lernen. So werden geschichtliche Vergangenheit und eigene Herkunft gut begreifbar.
Mit Hilfe eines Ortsregisters und einer chronologischen ¿ersicht der wichtigen Ereignisse der
jeweiligen Zeit kann sich der Leser orientieren. Fotos und Dokumente meist aus dem Besitz der
Zeitzeugen erg¿en die Texte. Lehrer setzen die Reihe ZEITGUT ein um ihren Sch¿lern
Geschichte lebendig zu vermitteln. Die B¿e sind auch f¿r die politische Bildungsarbeit gut
geeignet. Buchh¿ler und Bibliothekare empfehlen ZEITGUT auch als Geschenk f¿r Jugendliche ab 13
Jahren. Einsendungen von eigenen episodenhaften Erinnerungen aus Deutschland im 20. Jahrhundert
sind jederzeit erw¿nscht an Zeitgut Verlag GmbH Lektorat Klausenpa¿14 12107 Berlin.