Der Zweifel ist ein ständiger Begleiter des Menschen: In der Liebe zweifeln wir an der Treue
unserer Partner im Straßenverkehr an den Fahrkünsten der anderen beim Einkaufen an der
Korrektheit der Rechnung in der Klimadebatte an der Richtigkeit der Prognosen und der
Ehrlichkeit der Politiker. Nicht wenige verlieren sich angesichts der vielen Unwägbarkeiten und
Unsicherheiten im Zwang zur Kontrolle oder fallen gar der Verzweiflung anheim. Entsprechend
sehnt sich der Mensch nach nichts so sehr wie nach letzten Gewissheiten die Sicherheit und
Halt versprechen. Doch so wie zu viele und zu grundsätzliche Zweifel lähmen und in Verzweiflung
umschlagen können herrscht ohne Zweifel an vermeintlichen Gewissheiten Stillstand.
Entsprechend braucht auch der Zweifel ein vernünftiges Maß.