Nicht jede Theorie taugt wirklich für die Praxis und nicht alles was in der Praxis
funktioniert lässt sich theoretisch eindeutig beschreiben. Denn nur ein geringer Teil der
Wirklichkeit lässt sich adäquat in Worte fassen. Entsprechend beschäftigt die Frage nach der
angemessenen Form der Darstellung philosophischer Theorien die Denker seit Anbeginn der
Philosophie. Während Platon seine Gedanken in Form von Rede und Gegenrede darlegte bevorzugte
Aristoteles die systematische Abhandlung Epikur und Seneca brachten ihre Philosophien in
Briefen zum Ausdruck und so unterschiedliche Denker wie Friedrich Nietzsche und Ludwig
Wittgenstein bevorzugten die inhaltlich dichte Form des Aphorismus. Philosophischen Ertrag
liefert schöne Theorie in Form von Dichtung immer dann wenn Erkenntnis nicht unmittelbar
sondern nur als indirekte Mitteilung (Sören Kierkegaard) zugänglich gemacht werden kann.