Im Paris des 14. Jahrhunderts brennen die Scheiterhaufen. Am 1. Juni 1310 wird auch die Begine
Marguerite Porete wegen Ketzerei auf der Place de Grève von der Inquisition dem grausamen
Feuertod überantwortet. Die in der Zeit Meister Eckharts wirkende Mystikerin und Autorin hatte
es als Frau gewagt ein religiöses Lehrbuch zu verfassen. Ihr Buch bleibt erfolgreich ihr Name
indes wird getilgt. Kenntnisreich und spannend erzählt Dietmar Mieth die Geschichte der
beteiligten Personen lässt sie selbst zu Wort kommen und sich vor einem imaginierten Tribunal
rechtfertigen. Konflikte der Selbstbestimmung im Glauben die Rolle von Weiblichkeit in einer
männlich dominierten Gesellschaft sowie die Verhältnisse von Macht Politik und Liebe zum
Glauben im Hochmittelalter werden entfaltet. Entstanden ist ein historisch genaues
Sittengemälde der Lebenswelt im Frankreich des 14. Jahrhunderts.