»Es geht im wesentlichen darum zu zeigen daß alle positiven Anthropologien alle Lehren vom
Menschen und seinen Verhältnissen also auch im weiteren Sinne gesellschaftlichen Verhältnissen
die so tun als könnten sie sich selber abtrennen von dem Prozeß über den sie Theorien sind
genau in diesem sehr einschneidenden sehr entscheidenden Punkt sie mißlingen. Woraus dann
folgt daß was positiv die Menschen seien sich eigentlich nur negativ bestimmen läßt es läßt
sich ableiten aus der Verleugnung des Menschlichen seiner Abwesenheit. Insofern geht es dabei
schon um die Berechtigung - nur außerhalb von Theorien natürlich - konkreter Utopien.«
UlrichSonnemann. INHALT: - Marx oder die Kanalisierung der Zukunft - Die entdämmte
Vergangenheit: Freud - Der vermessene Mensch - Die anonymen Zwänge - Zur Selbstkritik der
Psychoanalyse - Expeditionen zu uns selber - Zum psychoanalytischen Erkenntnisbegriff Theodor
W. Adorno Adorno Zu Ulrich Sonnemanns »Negativer Anthropologie« (1969): »Sonne-manns Buch
nimmt in gewisser Weise die abge-brochene zerbrochene Diskussion über die Anthropologie wieder
auf im Geist von Philosophie nicht weniger als dem der Kritik an den Invarianten. Wissenschaft
vom Menschen wird ihm zur Kritik am Gegebenen von menschlichen Verhältnissen zur Einsicht in
das wozu die Menschen wurden. Im Geist dieser Konzeption werden die beiden letzten großen
Theorien behandelt welche mit dem Begriff des Menschen etwas zu tun hatten die Marxische und
die Freudsche. Zu den wichtigsten Funden des Sonnemannschen Buchs gehört daß diese Theorien
nicht als zwei komplementäre Instrumente aufgefaßt werden kön-nen die gemeinsam oder
nebeneinander der Aufklärung dienen können. Vielmehr erkennt er sie als einander wesentlich
entgegen-gesetzt ja betrachtet sie - vielleicht darin apodiktischer als ich es zu sein
vermöchte - als aneinander gescheitert. Berichtigen können sie sich wechselseitig nur durch
eine Kritik die sie wie er es nennt >entfetischisiert< ...«