Unter der Vielzahl 'neuer Menschen' die das anthropologische Experimentierfeld der Moderne
hervorgebracht hat hat einzig der ökonomische Mensch überlebt ... Grund genug diesen Typus
seine Herkunft und seine Konjunktur zum Gegenstand einer historischen Analyse zu machen. Joseph
Vogls Studie untersucht die weitläufigen Austauschverhältnisse zwischen Ökonomie politischer
Theorie Anthropologie und Literatur bzw. Ästhetik und schlägt einen Bogen vom Barock über die
Aufklärung und Romantik bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts. Es geht dabei um
eine Poetologie des Wissens die die diskursiven Strategien einer ökonomischen Wissenschaft
ebenso verfolgt wie die ökonomische Durchdringung literarischer Formen ein Wechselverhältnis
von ökonomischem Text und textueller Ökonomie. Gemeinsam ergeben sie jene Szene die der 'homo
oeconomicus' bis auf weiteres beherrscht: als jenes Exemplar das sich angeschickt hat nichts
Geringeres als der Mensch schlechthin zu werden.