Die Fantômas-Romane von Pierre Souvestre und Marcel Allain haben zusammen mit Louis Feuillades
Cinéromanen der 1910er Jahre eine kulturgeschichtliche Lawine losgetreten. Surrealisten
Expressionisten Revolutionäre und Schwärmer gerieten in den Bann der Figur und seines
weiblichen Pendants Irma Vep. Beide waren zugleich gefürchtet und geliebt. Das Phänomen
Fantômas bedient die unterschiedlichsten Bedürfnisse. Kern der Faszination ist die kindliche
Allmachtsfantasie die auch gesunde Erwachsene bei glücklich misslungener Sozialisation nie
ganz loslässt. Thomas Brandlmeier untersucht die Wirkung dieses begeistert gefeierten
Verbrechers. Mit diesem Band startet die Filmliteratur-Reihe Filit die die Stiftung Deutsche
Kinemathek gemeinsam mit dem Verbrecher Verlag betreut. Herausgeber der Reihe sind Rolf Aurich
und Wolfgang Jacobson.