Der Name »Odessa« steht für eines der irritierendsten Kapitel der Nachkriegsgeschichte: die
massenhafte Flucht namhafter NS-Kriegsverbrecher - unter ihnen Adolf Eichmann Klaus Barbie und
Josef Mengele - die sich mithilfe eines hoch organisierten Netzwerkes der Gerichtsbarkeit
entziehen konnten.Der argentinische Historiker und Journalist Uki Goni hat auf der Basis
langjähriger Recherchen in US-amerikanischen argentinischen und europäischen Archiven bisher
unbekannte Quellen erschlossen und durch 200 Zeitzeugeninterviews untermauert. Seine umfassende
Untersuchung zeichnet nach auf welchen - »Ratlines« genannten - Fluchtrouten und mithilfe
welcher staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen es Tausenden von Nazis
Ustascha-Faschisten und Vertretern anderer europäischer Kollaborationsregime gelang nach
Lateinamerika zu entkommen.Gonis Standardwerk legt erstmals den Blick auf das gesamte Panorama
dieser komplexen Operation frei. Hauptaufnahmeland und zentrale Drehscheibe war das Argentinien
unter Juan Domingo Perón. Die Fluchthilfeorganisation verfügte über Basen in Skandinavien
Spanien und Italien aktive Hilfe leisteten Schweizer Behörden - und im Vatikan liefen alle
Fäden zusammen.