sist zappenduster im gedicht welche sprache es wohl spricht? - so dringt aus dem Inneren
einer nicht deklarierten Verpackung die Stimme des Sternmulls der wie viele Gedichte in
Uljana Wolfs neuem Band Fragen nach der wechselseitigen Abhängigkeit von ästhetischer
Produktion und herrschender Sprachpolitik aufwirft. Ob mit Grimms vertauschtem Goldesel
Gerüstniks oder Germaricans als Dolmetschern kolonisierenden Seefahrern übersetzenden
Hysterikerinnen oder festgesetzten Asylbewerber_innen im deutschen Wald - es werden Grenzfälle
besichtigt verholzene komplotts und Konzepte wie Einwanderung oder die Schaffung nationaler
Sprachidentitäten hinterfragt. So graben diese Gedichte an den Schnittstellen von Markt Macht
Märchen und Mehrsprachigkeit und bringen Transfervorgänge ins Ruckeln - oder ruckelten die
nicht immer schon eher Fiktion als Fundament? diese sprache war mal firn dann feriendings
die leuchtet jeden heim. und wo soll das sein: 'schnurz'. Uljana Wolf lotet die politischen
Dimensionen des Sprechens so schelmisch elegant und funkelnd abwegig aus so klangvoll und ohne
jede Belehrung dass wir sie gerne auch im Wahlkampfjahr empfehlen.