Im Jahr 2016 weist das Periodensystem der Elemente 118 benannte nachgewiesene chemische
Elemente aus davon sind achtzig stabil ein gutes Dutzend instabil aber natürlich auf der
Erde vorkommend und alle übrigen Schöpfungen der Teilchenphysik die sich mit deren Werkzeugen
für - zunehmend kleinere - Bruchteile von Sekunden herstellen lassen. Dieser streng-schönen
Ordnung ihrer materiellen Grundbausteine steht eine unüberschaubar-verworrene Vielfalt von
Gegenständen und Lebewesen Phänomenen und Prozessen gegenüber an deren Bestimmung und
Vermittlung sich Sprache abarbeitet sie in ihren Vokabularen spiegelt und verwandelt. Ziel und
Spiel dieses Buches ist es eine elementare Auswahl dieser Gegenstände poetisch zu fassen- von
Salz bis Esprit von Monster bis Flaum von Parallelerde bis Kresse und Zeug. Ein solches
Inventar ist unabschließbar und entsprechend Fragment jeder Gegenstand verweist auf andere
die nicht aufgenommen wurden und kann selbst im Gedicht nur von einigen Seiten angespielt
werden während weitere Zugänge eingefaltet im Hintergrund bleiben. Wandgroße Begriffsnetze
die während der Arbeit an 118 entstanden rufen Bilder von Sternhimmeln auf die Gedichte
ihrerseits Bilder von Fenstern die aus unterschiedlichen Räumen erleuchtet und sie dem Blick
öffnend in nächtlichen Fassaden Lichtmuster bilden. - Steffen Popp