Panikraum knüpft an die Aufzeichnungen von sein gelassen an doch dreht es sich nun nicht um
ein Sein (des Parmenides) sondern um Nicht-Sein und die Angst vor ihm - ein ungeheures
Unterfangen in der Form einer konzentrierten Meditation. Dabei geht uns doch nichts mehr an als
dieses Nichts.Doch bevor der letzte still tosende Raum erreicht wird geht ein Ich auf Reisen
durchmisst die äußere Peripherie der Ansichten in die Geschichte und Atmosphären
eingeschrieben sind: Mein Russland sieben Städte die auf ihre unsichtbaren Schichten hin
gelesen werden. Dabei wird in Uljanowsk ein Lenin zum Igel im Nebel (der sowjetische
Zeichentrickklassiker) in den Werkhallen von Tscheljabinsk arbeiten die Jungdichter in
Kaliningrad findet sich das GehirnKants voller Maden.Dann werden die Texte beklemmender und
suchen camouflagehaft Anleihen bei Jack The Ripper um die abtötende Ignoranz von Leidenschaft
die in ihrem Begehren über die Andere hinausschießt aufzudecken. Binäre Codierung und
rationaler Entschlüsselungszwang offenbaren ihren skrupellosen Herrschaftsanspruch. Dabei ginge
es um ein ahnendes redliches Sprechen von Angesicht zu Angesicht.Erkundungen von den Ansichten
über das Angesicht hin zur Angst: so schnüren die Wege allmählich enger und führen in den
Panikraum den innersten Kreis. Hier ist das Ich - der Autor? das lyrische? - ganz allein mit
sich. Und so schwer ist darüber sprechen dass der Rückgriff auf Banales unvermeidlich scheint:
Das ist doch nicht zu fassen! Wovor Menschen immerzu flüchten zeigt sich da in seiner
Monstrosität.- Hendrik Jackson