Nach mehr als 30 Jahren politischen Ringens um die Gestaltung des Statuts einer Europäischen
Aktiengesellschaft (Societas Europaea SE) sowie der Ausgestaltung der Beteiligung der
Arbeitnehmer in einem solchen Unternehmen liegen nunmehr entsprechende Rahmenbedingungen vor.
Die nationalen Gesetzgeber sind verpflichtet diese Vorgaben umzusetzen. Für den deutschen
Gesetzgeber bedeutet dies insbesondere dass er den Unternehmen die in Deutschland bislang
nicht vorhandene Möglichkeit einer monistischen Führungsstruktur verfügbar machen muss. Ferner
müssen die Vorgaben zur Beteiligung der Arbeitnehmer in einer SE umgesetzt werden. Von
besonderer Bedeutung ist hierbei wie die Frage nach der Unternehmensmitbestimmung in einer
monistisch strukturierten SE beantwortet werden soll. Hiermit beschäftigt sich das Buch in
erster Linie. Nach einer Darstellung der historischen Entwicklung vom Davignon Bericht bis zum
Kompromiss von Nizza werden die wesentlichen Regeln der Verordnung zum Statut der Europäischen
Gesellschaft und der Richtlinie zu dieser Verordnung hinsichtlich der Beteiligung der
Arbeitnehmer dargestellt. Anschließend wird untersucht ob die Rechtsform der SE deutschen
Unternehmen die häufig diskutierte Möglichkeit zur Flucht aus der Mitbestimmung bietet und in
welcher Weise der deutsche Gesetzgeber ggf. gegensteuern könnte. Danach wird der bereits
vorliegende Diskussionsentwurf des SE-Einführungsgesetzes kurz dargelegt also des Gesetzes zur
Umsetzung der SE-VO in deutsches Recht. Dabei werden die Chancen aber auch Risiken der
Umsetzung herausgestellt.