Mit dem Ansatz der Ästhetischen Forschung hat Helga Kämpf-Jansen ein Konzept in den
kunstdidaktischen Diskurs eingebracht das das Fach nachhaltig beeinflusst. Ästhetische
Forschung schließt an erziehungswissenschaftliche Konzeptionen des forschenden Lernens an
erweitert die Inhalte und Methoden des Faches Kunst und fordert neue Fachstrukturen.
Gleichzeitig stellt es Fragen nach den Organisationsformen von Schule überhaupt und mischt sich
in den Streit um die Zukunft der Institution ein. Wer mit Schülerinnen und Schülern oder auch
mit Studierenden ästhetische Forschungsprozesse in Gang setzen will wird zwangsläufig die
Lehr- und Lernbedingungen an Schule und Universität mitreflektieren und in Frage stellen
müssen. Helga Kämpf-Jansen hat das Konzept Ästhetische Forschung über viele Jahre entwickelt
und erprobt. Frageperspektiven und Denkhaltungen die sie heute in dem Konzept darlegt
durchziehen bereits ihre frühen Texte.Das vorliegende Buch Über Ästhetische Forschung. Lektüre
zu Texten von Helga Kämpf-Jansen versucht diesen Spuren ästhetischer Forschung in verschiedenen
früheren Texten Helga Kämpf-Jansens nachzugehen. Auch wenn das Verfahren der Ästhetischen
Forschung hier noch nicht begrifflich gefasst wird sind die unterschiedlichen Gedankenstränge
des Konzeptes bereits in ihren Texten zur Alltagsästhetik oder zu Genderfrage angelegt. -
Gleichzeitig handelt das Buch von der Lektüre der Texte Helga Kämpf-Jansens. Die Autorinnen und
Autoren setzen sich mit den Texten in unterschiedlichen Perspektiven aus ihren jeweiligen Denk-
und Arbeitszusammenhängen auseinander. Die Herausgeberinnen und Herausgeber haben bewusst
Vertreter unterschiedlicher Generationen von Didaktiker innen um eine Re-Lektüre gebeten.Das
Buch ist so als Textsammlung zu verstehen in der verschiedene Sicht- und Schreibweisen
aufeinander treffen: bezugswissenschaftliche und fachdidaktische poetische dialogische oder
zunächst in gesprochener Sprache verfasste die auf Eröffnungsreden anlässlich zweier
Ausstellungen von künstlerischen (Forschungs-)Arbeiten Kämpf-Jansens basieren. Das Verknüpfen
solch unterschiedlicher Perspektiven in einem Buch entspricht gleichzeitig der Herangehensweise
von Helga Kämpf-Jansen. Auch für sie ist wissenschaftliche Arbeit eng mit der eigenen
künstlerischen Arbeit verbunden. Kämpf-Jansen versteht sich selbst als ästhetisch-forschende
Künstlerin. Einige Abbildungen in diesem Buch verweisen darauf.Die sechs Kapitel des Buches
beziehen sich in ihrer Struktur zum einen auf Aspekte des Konzeptes der Ästhetischen Forschung
auf Dinge Räume und Orte. Zum anderen fassen sie unterschiedliche Perspektiven auf das Konzept
zusammen: die Innensicht von Schule und Hochschule den Blick von außen die Genderperspektive
oder die Perspektive zur Ästhetischen Forschung Forschender.Auf einer beiliegenden CD:
Originaltexte von Helga Kämpf-Jansen darunter auch der vergriffene Text des Buches
Ȁsthetische Forschung. Wege durch Alltag Kunst und Wissenschaft. Zu einem innovativen Konzept
ästhetischer Bildung« aus dem Jahr 2000 2001. - Eine (auf der CD fehlende) Datei mit den
Anmerkungen dem Literaturverzeichnis und dem Anhang kann von dieser Seite als PDF
heruntergeladen werden.