Leonore Mayer-Katz kam 1912 in Gernsbach als Tochter von Hans und Gertrud Katz geborene
Ladenburg zur Welt. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Baden-Baden. Der frühe Tod
ihres Vaters 1929 hat sie stark geprägt. Im Dritten Reich entkam sie als Jüdischer Mischling 1.
Grades nur mit Mühe der Gestapo und musste viele Einschränkungen hinnehmen. Sie war jedoch eine
Kämpferin und ließ sich nicht unterkriegen. Mitte April 1945 wurde sie Sekretärin des
Baden-Badener Oberbürgermeisters. In der Besatzungszeit durch das französische Militär wurde
sie dank ihrer Sprachkenntnisse und ihrer Fähigkeit ungewöhnliche Lösungen zu finden zu einer
geschätzten und erfolgreichen Vermittlerin zwischen Stadtverwaltung und Besatzungsmacht. Aus
nächster Nähe erlebte sie die Verhandlungen über schier unerfüllbare Forderungen und das Ringen
um die notdürftigste Versorgung der Bevölkerung.Im Mai 1945 machte sie sich mit viel Mut und
Einfallsreichtum auf den gefährlichen Weg durch die Besatzungszonen um ihre Mutter Gertrud
die 1944 nach Theresienstadt verschleppt wurde wieder nach Baden-Baden zu holen. Auf einer
zweiten Reise gelang es ihr auch deren Schwestern und weitere Badener Mitbürger aus
Theresienstadt zurück zu bringen.Nach dem Krieg wurden auch in Baden-Baden die
Entnazifizierungsprozesse angestoßen. Für die zuständigen Personen war es nicht einfach
zwischen Schuldigen Belasteten und Mitläufern zu unterscheiden und so entstanden manche
Fehlurteile. Als Vorstandsmitglied des Frauenrings gelang es Leonore Mayer-Katz bei dem
Verantwortlichen vorgelassen zu werden. Sie haben zwei Minuten Zeit mir Ihr Anliegen
vorzutragen. In diesen zwei Minuten schafft sie es den Offizier zu überzeugen und erreicht
damit eine Revision des Entnazifizierungsverfahrens.Nona Mayer-Katz wie sie genannt wurde war
überzeugte Demokratin. 25 Jahre war sie FDP-Stadträtin in Baden-Baden. Sie engagierte sich im
evangelischen Kirchengemeinderat und der evangelischen Landessynode sowie in der
Brahmsgesellschaft. Besonders wichtig war ihr die Arbeit im Frauenring dessen Mitbegründerin
und Vorsitzende sie war. 1981 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie starb
am 31. Januar 1988.In dem Roman Die Holzbarone ihres Cousins Casimir Katz spielt sie eine
bedeutende Rolle und so trägt auch die Figur der Elli in der Verfilmung Die Holzbaronin
deutliche Züge von Nona Katz.