Wenn alle Welt dem Genius Wolfgang Amadeus Mozart huldigt so kann - ja darf - Sachsen nicht
fehlen. Immerhin hat der Vielgereiste auf seinem Weg von Wien nach Potsdam und Berlin auch in
Dresden und Leipzig Station gemacht - ein Tatbestand der gar nicht allgemein bekannt sein
dürfte. Wichtige Kontakte konnte Mozart auf seinem Weg pflegen und neu knüpfen. In Dresden
überzeugte er sich vom hohen Musizierniveau der Hofkapelle und der Oper in Leipzig begeisterte
ihn der Thomanerchor mit der Motette Johann Sebastian Bachs Singet dem Herrn ein neues Lied.Die
nach Mozarts Tod gewaltig einsetzende Rezeption seiner Werke wurde von Friedrich Rochlitz in
der Allgemeinen musikalischen Zeitung durch Besprechungen und verbürgte Anekdoten befördert.
Dieselbe Reise wie Mozart 1789 unternahm Beethoven sieben Jahre später was die immense
Bedeutung der mitteleuropäischen Kulturachse Wien - Prag - Dresden - Leipzig - Berlin aufzeigt.
In diesem Band schildern und diskutieren Autorinnen und Autoren in zehn Beiträgen verschiedene
Aspekte des Musiklebens in Dresden und Leipzig während Mozarts Aufenthalt in beiden Städten. So
kommen die musikalische Praxis in der Residenz und in der Bürgerstadt ebenso zur Sprache wie
freimaurerisches musikalisches Schaffen etwa durch Johann Gottlieb Naumann das Wirken der
Thomaner sowie des Leipziger Schlossorganisten und Mozartfreundes Carl Immanuel Engel die
Aufführung von Mozarts Opern in Mitteldeutschland seit Ende des 18. Jahrhunderts die Rolle
Leipziger Musikverlage bei der Verbreitung der Mozartschen Musik und schließlich die Werke die
Mozart für seine Leipziger Verehrer und Künstlerfreunde verfaßt hat.Den Abschluß bildet die
Wiedergabe der Rochlitzschen Verbürgte[n] Anekdoten aus Wolfgang Gottlieb Mozarts Leben ein
Beytrag zur richtigern Kenntnis dieses Mannes als Mensch und Künstler.