Dem auf der Erde bei Meißen geborenen Dichter Wulf Kirsten ist diese Sammlung mit neuen
Gedichten aus seiner Feder einem ausführlichen Interview und elf Lektüren eines Klassikers der
Gegenwart gewidmet. Die Beiträge öffnen unvorhergesehene Perspektiven auf ein facettenreiches
in über 50 Jahren Autorschaft gewachsenes lyrisches uvre das gleichwohl wie eine lange
Erzählung einem roten Faden folgt - dem der Landschaft. Alles was an 'reiner Natur' von
Dichtern vergangener Generationen immer wieder als 'Natur' besungen worden ist bricht sich bei
Kirsten am Archetyp bearbeiteter Natur: eine Lyrik von elementaren Dimensionen die gleichwohl
mitten in der Gegenwart ihren Standort behauptet sei es in Jean Gionos Provence sei es unter
den Botanikern den Ornithologen in Luthers Bibel der Bibliothek oder in der Verwandtschaft
Hölderlins und Annette von Droste-Hülshoffs. Jenseits der Moden des Literaturbetriebs gehört
Kirstens Sprache in der man sich verproviantieren kann gegen Geschwindigkeit Anpassung
Verlust (Martin Walser) zum wahrhaft Bleibenden was die deutschsprachige Poesie der letzten
Jahrzehnte hervorgebracht hat.