Mit Sprache können wir nicht nur über Gewalt reden mit Sprachekönnen wir auch Gewalt zufügen.
Der Band bietet einesystematische Erschließung dieser Gewalt der Sprache indemer durch eine
Vielzahl von Autorenportraits unterschiedlicheGrundpositionen freilegt.Die Edition füllt eine
Leerstelle im philosophischen Diskurs derGegenwart. Denn obwohl die Philosophie nach dem
linguistic turnSprache zu ihrem grundlegenden Gegenstand gemacht hat ist dieGewaltsamkeit der
Sprache bisher immer noch ein weitgehend unbekanntes'Land' geblieben. Die Bandbreite der hier
versammeltenPositionen wird durch zwei konträre Positionen markiert. Auf dereinen Seite stehen
Untersuchungen zu konkreten Sprechakten: Dieverletzende Gewalt der Sprache reicht in diesem
Blickwinkel von deroffenen Beleidigung über die verdeckte Anspielung bis hin zur
herablassendenDemütigung die den Einzelnen existenziell in seinemSelbstverhältnis zu treffen
vermag. Auf der anderen Seite wird dieSprache als Ganze in den Fokus gerückt: Der Sprache als
solcherwohnt diesen Philosophien zufolge eine transzendentale Gewaltinne weil sie unseren
Zugang zur Welt immer schon auf gewaltsameWeise präformiert. Indem Sprache den individuellen
Gegenstand allgemeinenBegriffen unterwirft beraubt sie ihn seiner Besonderheit.Zwischen diesen
beiden Polen - dem verletzenden Sprechakt aufder einen und der strukturelleren Gewalt in der
Sprache auf deranderen Seite - versammelt der Band ein historisches Panorama anmöglichen
philosophischen Zugängen zur Gewalt der Sprache.