Spanien ist in Europa wohl das Land in dem bis heute am intensivsten und leidenschaftlichsten
um die Deutungshoheit über die Vergangenheit gerungen wird insbesondere über Bürgerkrieg und
Franquismus im 20. Jahrhundert. Geschichtsinterpretationen und Erinnerungskulturen lassen sich
häufig kaum trennen sie haben nicht nur in der Geschichtswissenschaft sondern auch in Politik
Kultur und Gesellschaft zu tiefgehenden Auseinandersetzungen und Spaltungen geführt seit
Jahrzehnten bestimmen sie große Teile des gesellschaftspolitischen Diskurses. Der Band fasst
die politischen und gesellschaftlichen Deutungskämpfe seit dem Übergang des Landes in die
Demokratie in den 1970er-Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart zusammen er stellt die
Aufarbeitungsversuche in Politik und Zivilgesellschaft vor und geht auf die Regionalisierung
sowie Formveränderungen der Erinnerungsarbeit ein.