Nach dem Willen König Friedrichs II. entstand ab 1752 vor dem Rosenthaler und dem Hamburger Tor
eine Siedlung für Handwerker aus dem Voigtland die zum Ausbau der Residenzstadt nach Berlin
geholt worden waren. Zwischen Tor- und Invalidenstraße wurden Brunnen- Acker- Berg- und
zuletzt die Gartenstraße angelegt. Anfangs Neu-Voigtland genannt erhielt das Quartier später
den offiziellen Namen Rosenthaler Vorstadt. Mehrere Gründe führten dazu dass sich das
privilegierte Viertel nur wenige Jahrzehnte nach seiner Entstehung zu einer Armenkolonie
entwickelte. Im 19. Jahrhundert bis Gesundbrunnen einerseits sowie Schwedter und Choriner
Straße andererseits erweitert blieb die Gegend jedoch weiterhin ein sozialer Brennpunkt. Nach
dem Mauerbau 1961 geteilt gehörten die Straßenzüge nördlich der Bernauer Straße zu Westberlin
die südlich gelegenen zu Ostberlin. Mauergedenkstätte und Versöhnungskapelle erinnern heute an
dieses schmerzliche Kapitel. Der Mauerfall von 1989 brachte nicht nur den historischen Namen
des Stadtteils wieder ins Gespräch sondern eröffnete ihm auch eine neue Perspektive. Längst
gehört die Rosenthaler Vorstadt zu den gefragten Wohnvierteln der Bundeshauptstadt in der sich
darüber hinaus zahlreiche Startup-Unternehmen Kunstgalerien und Kreative angesiedelt haben.