In den letzten Jahren erfährt der Werkzeugbau gerade in Hochlohnländern umfassende
Verände-rungen. Als Konsequenz der fortschreitenden Globalisierung und der Steigerung des
Wettbe-werbdrucks verfolgen immer mehr Branchen das Ziel ihre Fertigung nach dem Vorbild
Toyotas zu organisieren. Im Bereich der Unikatfertigung und besonders im Werkzeugbau wird heute
aber meist noch traditionell nach dem Werkstattprinzip produziert. Aus diesem Grund besteht
großer Handlungsbedarf um die Potenziale der Industrialisierung in dieser Branche überhaupt zu
nut-zen. Erste Ansätze wie beispielsweise die Produktstandardisierung sind bereits vorhanden.
Eine nach dem Vorbild der Serienfertigung organisierte Unikatfertigung basierend auf Taktung
und Arbeits-teilung existiert aber noch nicht. Die Optimierung der Prozesse und Abläufe im
Werkzeugbau bietet ein großes und darüber hinaus nur schwer imitierbares Potenzial um die
eigene Wettbe-werbsfähigkeit zu steigern. Allerdings ist dieser Ansatz nur ein erster Schritt
zur Umsetzung des umfassenden Ansatzes der Synchronisierung bzw. Taktung der Fertigung. Dieser
ist nicht nur schwer zu kopieren weil er für jedes Unternehmen im Detail individuell
erarbeitet werden muss sondern bietet darüber hinaus die Möglichkeit den bestehenden
Herausforderungen in allen Di-mensionen zu begegnen. Er verspricht aufgrund seiner weit
reichenden Wirksamkeit - denn er betrifft die gesamte Wertschöpfungskette - große Potenziale
zur Steigerung der Produktivität. In dieser Arbeit wird ein Modell entwickelt das die
grundlegenden Einflussfaktoren auf die Tak-tung berücksichtigt. Zusätzlich wird die
Vorgehensweise beschrieben wie die Taktung über die gesamte Prozesskette hinweg eingeführt
werden kann. Dazu wird die gesamte Prozesskette hin-sichtlich Einflüssen und Auswirkungen der
Taktung analysiert. Daraus ergibt sich die Notwen-digkeit zur Gliederung der Taktung. So kann
eine für den Werkzeugbau übergreifend gültige Taktdauer bestimmt werden die für alle
Werkzeugbauunternehmen herangezogen werden kann. Diese wird in der Arbeit zunächst theoretisch
hergeleitet und anschließend anhand zahlreicher Fallbeispiele praktisch bestätigt. Dabei wird
nachweislich aufgezeigt dass die beschrieben Tak-tungsmethode für unterschiedlichste
Werkzeugbauunternehmen genutzt werden kann.