Der vorliegende Band beleuchtet die Entwicklung des ein- und mehrstimmigen Repertoires der
evangelischen Kirchenmusik in Regensburg im ersten Reformationsjahrhundert. In einer
historischen Grundlegung werden die politischen religiösen und wirtschaftlichen Bedingungen
dargestellt die den Rahmen für die Hinwendung Regensburgs zum »neuen Bekenntnis« bildeten. Ein
Überblick über die nichtprotestantische Musikpflege rundet das Bild ab vor dessen Hintergrund
nun die sukzessive Etablierung eigener liturgischer Formen sowie die Entwicklung eines
musikalischen Repertoires unter den einzelnen Kantoren dargestellt werden. Im Zentrum des
Interesses steht hier neben der mehrstimmigen Kirchenmusik die Entwicklung des
deutschsprachigen Gemeindegesangs. Der Blick auf konkrete liturgische Feiern oder Anlässe sowie
ein stets mitgedachter kirchenmusikalischer Praxisbezug lassen die musikalische Situation der
noch jungen protestantischen Gemeinde in Regensburg lebendig werden. Eine kritische Neuedition
von Andreas Raselius' Gesangbuch »Regensburgischer Kirchen Contrapunkt« rundet die
repertoirekundlichen Darlegungen ab. Als weitere Anhänge schließen sich ein Katalog der Drucke
aus ehemals protestantischem Besitz sowie ein Katalog der geistlichen Regensburger Lieddrucke
des 16. Jahrhunderts an.