Dieser Band der Weißensteiner Miniaturen befasst sich mit der Freundschaft Siegfried von
Vegesacks (1888-1974) mit dem Publizisten Paul Rohrbach (1869-1956). Verbunden waren sie durch
ihre Wurzeln im Baltikum außerdem holte Rohrbach den jungen Vegesack in den Jahren 1915-1917
ans Auswärtige Amt in Berlin. Nach dem Umzug Siegfried von Vegesacks in den Bayerischen Wald
hielten die beiden ihr Leben lang eine Briefkorrespondenz aufrecht. Paul Rohrbach ist eine
umstrittene Figur. Er versuchte die Ideen von Nationalismus und Christentum miteinander zu
verbinden. Durch seine Reisen und seine Tätigkeit in deutschen Kolonialgebieten galt er Anfang
des 20. Jahrhunderts als wichtige Stimme bei Auslandsfragen. Von Kolonialismus
Nationalsozialismus oder Rassismus grenzte er sich aber Zeit seines Lebens nie eindeutig ab.
Rolf Rieß gibt in diesem Band eine Einführung zu Leben und Forschung über Paul Rohrbach. Die
Briefe Rohrbachs an Siegfried von Vegesack werden hier erstmals publiziert. Ergänzend sind im
Text erwähnte Artikel der beiden Autoren sowie Auszüge aus Vegesacks Übersetzung von Gedichten
aus Rohrbachs Armenienbuch im Anhang enthalten.