Geboren in dem winzigen Dorf Smith in Alberta tauchte Darrel J. McLeod als kleines Kind tief
in die Kultur der Cree ein - und in deren Bedrohung. In oft unvorhersehbaren Geschichten
erzählt seine Mutter Bertha von ihrer Kultur ihrer Familie aber auch den Grausamkeiten die
sie und ihre Schwestern im Internat ertragen mussten. McLeod fühlt sich behütet in ihrer
Anwesenheit und genießt die unbeschwerte Zeit mit seinen vielen Geschwistern und Cousins. Die
Gerüche des köstlichen Elcheintopfs und des wilden Pfefferminztees prägen ihn ebenso wie das
Aufwachsen in der Natur. Seine Mutter Bertha lehrt ihn auf sein Erbe stolz zu sein und stets
auf die Vögel zu hören die über ihn wachen und ihn an wichtigen Punkten seines Lebens leiten
werden.Durch eine Spirale der Gewalt und des Missbrauchs wird Darrels Mutter instabil und das
Leben der Kinder versinkt in einem Chaos. Trotzdem kämpft Darrel darum eine gewisse Normalität
aufrechtzuerhalten: Er geht zur Schule und interessiert sich für Musik während er viele Male
umzieht immer wieder Zeuge von Gewalt wird sich um seine jüngeren Geschwister kümmert und von
seinem Ersatzvater missbraucht wird. Er muss miterleben wie auch sein Bruder unter die Räder
gerät und sich nach einem Geschlechtswechsel prostituiert - eine Entscheidung die auch Darrels
Erwachsenwerden und seine eigene Identität infrage stellt.Die aufrüttelnde Erzählung von
Mamaskatch spiegelt Berthas Versuche wider mit dem Trauma und dem Missbrauch denen sie selbst
ausgesetzt war fertigzuwerden. So entsteht ein intensives Porträt einer Familie mit starken
Persönlichkeiten tiefen Bindungen und einer gemeinsamen Geschichte die alle zwar verbindet
aber auch verfolgt.Wunderschön geschrieben ehrlich und zum Nachdenken anregend ist Mamaskatch
- benannt nach dem Cree-Wort das als Antwort auf gemeinsame Träume verwendet wird - letztlich
ein dramatischer Bericht über die Überwindung persönlicher und gesellschaftlicher Hindernisse.
Trotz der Traumata von Darrels Kindheit entwickelt er eine Resilienz die ihm hilft nicht nur
zu überleben sondern zu gedeihen - die Grundlage für ein erfülltes und abenteuerliches
Leben.Ein vorbeirasendes sehr vertrauliches Memoire aus Träumen und Albträumen - lyrisch und
griffig rau und verletzlich ohne Hemmungen erzählt aber mit phönixartiger Kraft. - Urteil
der Jury 2018 Governor General's Literary Award for Nonfiction