Das vorliegende Buch zur Geschichte der Eisenbahndirektion Berlin spannt einen Bogen von den
Anfängen im Jahre 1838 bis fast zum Ende des 20. Jahrhunderts im Jahr 1993. Spätestens nach der
Gründung des Deutschen Reiches im Januar 1871 stand die zur Reichshauptstadt ausgerufene - in
ihren Grenzen eher kleine - Stadt Berlin nicht nur im Mittelpunkt nationaler und
internationaler Politik sondern auch eines sich ständig erweiternden Verkehrswesens hier vor
allem des sich rasant entwickelnden Eisenbahnnetzes. Alle im 19. Jahrhundert entstandenen
großen Bahnhöfe lagen außerhalb der Stadtmauer und waren zumindest für den Wagenverkehr durch
die Königliche Bahnhofs-Verbindungsbahn miteinander verbunden. Das Nebeneinander privater
Eisenbahnlinien wurde zunehmend zum Problem für den Personen- und Güterverkehr und veranlasste
den Preußischen Staat nacheinander Kontrolle über diese Bahnen und schließlich die Bahnen
selbst in staatliches Eigentum zu übernehmen. Die Möglichkeit einer Verstaatlichung hatte sich
der Staat bei der jeweiligen Konzessionierung bereits gesichert.Aus dem Konglomerat einzelner
radial von Berlin ausgehender Eisenbahnlinien ein brauchbares Netz zu schaffen war eine große
Herausforderung die nur in kleinen Schritten umgesetzt werden konnte. Neben einer sinnvollen
Struktur für den Fernverkehr waren auch die wachsenden Bedürfnisse des Stadt- und
Vorortverkehrs zu befriedigen.Mit der Gründung der Stadtgemeinde Groß-Berlin aus 7 Stadt- 59
Landgemeinden und 27 Gutsbezirken im April 1920 entstand die damals flächenmäßig größte Stadt
der Welt mit mehr als drei Millionen Einwohnern. Für den auszubauenden Verkehr innerhalb der
Stadt und ins Umland spielte die Eisenbahn eine führende Rolle. Dieser Bedeutung entsprechend
stand die Deutsche Reichsbahn als wichtigster Verkehrsträger immer im Brennpunkt politischer
Diskussionen und Entscheidungen. Die sich ständig wandelnden Verkehrsaufgaben und ihrer
Bewältigung durch den Neubau von Strecken Modernisierung der Anlagen und Fahrzeuge bilden
einen Schwerpunkt dieses Buches. Beispielhaft stehen dafür die Elektrifizierung des Berliner
S-Bahnnetzes die Einführung des Triebwagen-Schnellverkehrs und der Bau des Berliner
Außenrings. Kriegszerstörungen Wiederaufbau und Durchführung des Eisenbahnbetriebes im Berlin
der Nachkriegszeit mit der Teilung der Stadt von 1961 bis 1990 bilden einen weiteren
Schwerpunkt und verdeutlichen die ständige Einflussnahme der Politik auf die Eisenbahn durch
alle Zeit-epochen hindurch. Den Leser erwarten spannende Kapitel der Eisenbahngeschichte die
typisch für die Eisenbahndirektion Berlin und ein Alleinstellungsmerkmal dieser Direktion
innerhalb des deutschen Eisenbahnwesens sind.