Johann Friedrich Böttger (geb. 1682 in Schleiz gest. 1719 in Dresden) war eine menschlich sehr
zwiespältige Persönlichkeit. Da er sich aus jugendlichem Leichtsinn in Berlin der Goldmacherei
verschrieb ist ihm eine gewisse Mitschuld an seinem folgenden tragischen Schicksal nicht
abzusprechen.Nach Sachsen geflohen musste der junge Apotheker als Gefangener des Königs und
Kurfürsten August II. über Jahre einer fragwürdigen Forschung zur Herstellung künstlichen
Goldes nachgehen. Durch Zufall gelang Böttger in Zusammenarbeit mit dem Montanexperten G. Pabst
von Ohain und dem Wissenschaftler E.W. von Tschirnhaus 1706 die Nacherfindung des so genannten
roten Porzellans der Chinesen. Von Letzterem mit zur Herstellung von weißem Porzellan
herangezogen gelang der Forschergemeinschaft Ende 1707 die Erfindung des Weißen Goldes.
Seitdem ist der Name Johann Friedrich Böttger wie kein anderer mit dem europäischen
Hartporzellan verbunden. Ob das zu Recht oder Unrecht erfolgt - was seit über 300 Jahren einer
kontroversen Beurteilung unterliegt - wird in diesem Buch eindeutig dargelegt.Der Bad Dübener
Historiker Hans-Joachim Böttcher leistet mit dieser vorliegenden neuen Biografie einen weiteren
Beitrag zur Darstellung des Augusteischen Zeitalters - einer der wichtigsten Epochen
sächsischer wie auch europäischer Geschichte.