In Gottfried Kellers Novelle Die missbrauchten Liebesbriefe (1860) geht es um das Schreiben
schriftstellerische Eitelkeiten und eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Sie gehört zu seinem
großen Novellenzyklus Die Leute von Seldwyla.Ein Ehemann auf Geschäftsreisen wünscht sich von
seiner Frau seine überschwänglich geschriebenen Liebesbriefe zu beantworten. Die literarisch
wenig bewanderte Frau weiß sich in ihrer Ratlosigkeit nicht anders zu helfen als die Briefe
ihres Mannes abzuschreiben und sie ihrem Nachbarn mit der Bitte um Antwort zu überreichen.
Dieser verliebt sich prompt in sie und das Durcheinander nimmt seinen Lauf.Zwei Männer
schreiben sich leidenschaftliche Liebesbriefe. Beide denken sie schreiben einer Frau. Es
entsteht ein köstliches Durcheinander.Gottfried Keller erzählt in der Novelle Die missbrauchten
Liebesbriefe eine ungewöhnliche und eigenartig romantische Liebesgeschichte. Ganz nebenbei
macht er sich über Schriftsteller sich selbst eingeschlossen und ihre Eitelkeiten lustig.