Er hat es schon wieder getan: Hellmuth Henneberg hat sein drittes Gartenbuch geschrieben! Wer
die beiden ersten Bücher mochte wird das dritte lieben! Es sind ein Dutzend neue Geschichten
des Lausitzer Gartenfreundes der sich schon lange als Fan von Karel Capek geoutet hatte auf
dessen berühmtes Das Jahr des Gärtners der Buchtitel anspielt. Waren die Tipps und
Gartenvorstellungen des früheren rbb-Fernsehgärtners bislang eng mit dem Fernsehalltag in
fremden Gärten verknüpft hat sich der Mann mit Hut und Weste nun von dem journalistischen
Medium gelöst das ihn einst bekannt gemacht hatte. Henneberg findet inzwischen Stoff genug im
urbanen Bereich seines eigenen Grundstücks. Dabei offenbart sich das Innenleben des
Gartenfreundes im ständigen Austausch mit allem was ihn floral umgibt. Er philosophiert über
das Wesen der ewig durstigen Hortensien die er für die hinterlistigen Ziegen im Garten hält
die wie im Märchen vom Tischlein deck dich! den Gartenbesitzer hinters Licht führen. Er
fordert Freiheit für die Gartenfeuer! und bricht dabei ein nur scheinbar ökologisches Tabu und
beschreibt das Wirken übersinnlicher Kräfte im Garten von denen zwar alle wissen über die zu
sprechen sich aber bislang niemand traute. Hellmuth Henneberg traut sich.Wer ihn kennt hört
beim Lesen die Stimme des Autors Henneberg hat die Texte auch für den Vortrag geschrieben. Es
hat sich herumgesprochen dass seine Lesungen fast kabarettistische Vorstellungen sind. Genauso
ist es! rufen seine Zuhörer lachend aus wenn er von unsinnigen Wühlmausfallen fehlerfreien
Bauernregeln oder den revolutionären Erfindungen seines schlagfertigen Gartennachbars
berichtete. Dieser Gartennachbar hat nun eine noch größere Rolle im neuen Buch manche
Schlusspointe wird am gemeinsamen Garten-Lieblingsplatz formuliert einem kleinen Feuer und mit
einem Bier in der Hand. Schon vor ein paar Jahren hatte der Autor bekannt sich mit Garten
infiziert zu haben Garten sei seine Art zu leben. In meinen Adern fließt grünes Blut bekennt
Henneberg der nicht nur Pointen zu setzen weiß sondern auch melancholisch anzurühren
versteht. Die ewige Sehnsucht des Gärtners nach Frühling (hätte auch ein schöner Buchtitel sein
können) liest sich wie ein Tagebuch eines nicht Winter werden wollenden Jahres bevor Frost und
Schmerz schon fast ein bisschen kitschig miteinander verschmelzen -Aber genauso ist es
passiert! erklärt Henneberg und dreht sich augenzwinkernd um.Man sollte vor dem Lesen einmal
das gesamte Büchlein durchblättern um die farbenprächtigen Illustrationen von Ulrike Spang zu
betrachten. Henneberg war auf Bilder der Malerin aus Franken im Internet gestoßen und hatte sie
gebeten das Buch zu illustrieren. Schaut man nach dem Lesen der Geschichten wieder auf die
Bilder entschlüsselt sich manch hintergründiges mit noch größerem Genuss.