Spätestens seit der Geschichte der Kindheit von Philippe Ariès wird der Verdacht genährt dass
Kindheit und Familie keinen anthropologischen Konstanten folgen. Doch wie kommt es zum Wandel
vom mittelalterlichen Familienhaushalt zur modernen Familie? Wie schließen beide das Kind
jeweils in sich ein und bieten ihm den Sozialisationskontext den es für sein weiteres
Fortkommen braucht? David Klett greift zur Beantwortung dieser Fragen auf die
Gesellschaftstheorie Niklas Luhmanns zurück und zeigt dass eine ¿Entdeckung des Kindes¿ mit
einem radikalen Umbau der Gesellschaft zusammenfällt der diese Entdeckung erst möglich macht.
Die Untersuchung erschöpft sich dabei nicht in historisch-soziologischen Analysen sondern
leistet auch einen längst überfälligen Beitrag zur Systemtheorie der modernen Familie.