Wie wird aus einem 'normalen' Satz ein normativer Satz wieentsteht durch eine sprachliche
Äußerung eine Rechtsnorm?Diese Studie unternimmt den Versuch Vorgänge der
Rechtserzeugungtheoretisch zu beschreiben. Ausgangspunkt der Untersuchungist die Beobachtung
dass Recht immer in der Sprache erzeugt wird.Eine Erklärung der Erzeugung positiven Rechts muss
daher vom Verhältnisderselben zu ihrer sprachlichen Form ausgehen. In diesemZusammenhang
erweist sich der Begriff der Performativität als produktiv um das Spannungsverhältnis aus
Vorgängigkeit und Selbstbezüglichkeitsolcher Erzeugungsprozesse in Recht und Sprache
zuerfassen. Mithilfe dieses in der Auseinandersetzung mit sprachphilosophischenAnsätzen
konturierten Konzeptes gelingt es ein Modellperformativer Rechtserzeugung zu entwerfen das
eine radikalveränderte Perspektive auf rechtliche Normativität ermöglicht. Seinund Sollen
stellen sich in diesem Modell als miteinander verwobeneEbenen dar die kategorial nicht
voneinander unterschieden werdenkönnen: Normativität und ihr faktischer Gebrauch gehen
ineinanderauf und bedingen sich gegenseitig.