Diese Studie untersucht den politischen Kontext der Eheschließung zwischen König Karl I. von
Ungarn und Elisabeth der Tochter des Königs Wladyslaw Lokietek von Polen. Die Ehe die später
ein zwölf Jahre andauerndes Doppelkönigreich von Ungarn und Polen regiert von König Ludwig dem
Großen von Ungarn (1370-1382) herbeiführte hat jahrzehntelang die Aufmerksamkeit der
Wissenschaft auf sich gezogen und verdient daher einige neue Überlegungen. Das Novum dieser
Studie ist eine breit angelegte Analyse der interherrschaftlichen Praktiken. Ziel ist Akteure
Strukturen und Interaktionsweisen zu identifizieren die für das politische System des 13.
Jahrhunderts in der lateinischen Christenheit charakteristisch waren und zwar unter Bezugnahme
auf neorealistische Annahmen in der IR-Theorie. Dabei analysiert sie anhand des Konzepts der
herrschaftlichen Identität wie sich die politische Interessen einzelner Akteure entwickeln.
Nachdem ein breiter Kontext für die Verfolgung der Politik vonKarl I. und Lokietek geschaffen
wurde werden die theoritschen Überlegungen an der Fallstudie erprobt. Die Studie diskutiert
mit ihrem alternativen Ansatz wie mittelalterliche Politik effektiv erforscht werden kann.