Mit der Enevælde entstand in Dänemark durch die Einführung der Lex Regia 1660 1665 ein für die
Frühe Neuzeit einzigartiges politisches Phänomen. Die Etablierung einer Erbmonarchie und die
verfassungsmäßige Festschreibung der potestas absoluta des Monarchen stellten einen radikalen
Umbruch dar und forderten zur Deutung heraus. Der Account of Denmark des englischen Gesandten
Robert Molesworth initiierte eine Debatte über die Deutung der Enevælde in einer europäischen
Öffentlichkeit die das Wesen der europäischen Monarchie selbst berührte. Diese Debatte wurde
von Autoren aus West- Mittel- sowie Nordeuropa vom Ende des 17. Jh. bis in die zweite Hälfte
des 18 Jh.s geführt.Die vorliegende Studie widmet sich mit einem argumentations-geschichtlichen
Ansatz den Deutungen der danske Enevælde im Spiegel der unterschiedlichen politischen Normen
und Herrschaftsvorstellungen. Die systematische Analyse der Diskussion und Rezeption der
Deutung der Enevælde im Account of Denmark eröffnet einen Zugang zur politischen Kommunikation
und Kultur der Frühen Neuzeit in einem europäischen Rahmen. Am Extrembeispiel der Enevælde
lassen sich gewisse Grundkonstanten eines europäischen Monarchiediskurses erkennen.