Migration und Mobilität wirken sich seit Jahrhunderten wesentlich auf die Herausbildung der
europäischen Gesellschaften aus und besonders die jüdischen Gemeinschaften wurden von diesen
Phänomenen fortwährend geprägt. Der vorliegende Band widmet sich der erzwungenen und
freiwilligen Mobilität von Einzelpersonen und jüdischen Gemeinden in Österreich Deutschland
Böhmen und Schlesien während des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Familiäre Beziehungen
Wissenstransfer wirtschaftliche Gründe und Vertreibungen waren die wichtigsten Gründe für
einen Ortswechsel. Die ambivalente Haltung der gesetzgebenden Instanzen zwischen Ablehnung der
Juden aus religiösen Gründen und Anerkennung ihrer ökonomischen Bedeutung schuf für sie
zusätzliche Unsicherheit. Die Autorinnen und Autoren aus der Tschechischen Republik Österreich
Deutschland und Polen betrachten in diesem Band Ursachen Verläufe und Folgen der jüdischen
Migration in Mitteleuropa. Angesichts der gegenwärtigen Migrationsbewegungen liefern sie einen
wichtigen Beitrag zur Analyse und dem Verstehen von Migrationsprozessen und ihrer vielfältigen
Gründe.