Walter Rößler (1871-1929) während des Ersten Weltkrieges deutscher Konsul in Aleppo sandte
mehr als 200 Telegramme und Berichte über den Völkermord an den Armeniern an die deutsche
Botschaft in Konstantinopel und das Auswärtige Amt in Berlin um der Abschlachtung Einhalt zu
gebieten. Vergeblich. Das Kaiserreich unternahm aus Rücksicht auf den türkischen Bündnispartner
nichts. Rößler aber tat im Rahmen eines aus Armeniern sowie europäischen und amerikanischen
Hilfsgesellschaften in und um Aleppo bestehenden Netzwerkes alles um so viele Menschen zu
retten wie möglich. Ihm gebührt weltweit Anerkennung für seine Dokumentation des Völkermordes
darüber hinaus eine ehrende Erinnerung als Helfer der verfolgten Armenier und andere Christen
für die er sich wie kein anderer deutscher Konsul eingesetzt hat. Eine Biografie die seit
langem aussteht und den Werdegang eines Deutschen beschreibt der Zivilcourage zeigte in einer
Zeit als um ihn herum die Welt aus den Fugen geriet.