Der Bolsenasee in der Landessprache Lago di Bolsena' genannt liegt zwischen Rom und der
Toskana und gilt als beliebter Erholungsort. Trotz seiner landschaftlichen Schönheit und der
Nähe zur Ewigen Stadt und den Touristenzentren am Meer ist er touristisch noch relativ
unbekannt. Der ursprüngliche Name der Region die an das Tyrrhenische Meer Umbrien und die
Toskana grenzt lautet TUSCIA'. Sie schließt den Bolsenasee und einige Naturschutzgebiete ein.
Das Gebiet zeichnet sich einerseits durch die Nähe zu den kulturell und historisch bedeutenden
Zentren des Landes aus andererseits durch die Ursprünglichkeit und den Charme des ländlichen
Italiens. Da es die meisten Touristen und einheimischen Ausflügler entweder direkt in die
Hauptstadt oder aber an die Küste zieht bleibt das Land welches Rom umgibt Reisenden
vorbehalten die sich bewusst nach Ruhe und Entspannung fernab der großen Touristenströme
sehnen. Wer sich ausreichend Zeit nimmt wird in TUSCIA mit einzigartigen
Landschaftsimpressionen und Kulturerlebnissen belohnt. Mittelalterliche Orte
Renaissance-Gärten und bedeutende Ausgrabungsstätten machen das Gebiet zu einer der großen
Kunstregionen weltweit. Hinzu kommt die Vielfalt an Sportmöglichkeiten. Die reizvolle
Landschaft lädt zum Wandern Reiten Radfahren und zum Wassersport ein. Verbindet man mit
Urlaub in Italien sonst oft viele Menschen Autoschlangen und Trubel wird man am Bolsenasee
eines Besseren belehrt. Die nahezu paradiesisch anmutende Atmosphäre bietet vielen Arten von
Wasservögeln und Fischen eine saubere und sichere Zufluchtsstätte. Erholungsbedürftige Gäste
genießen ihren Aufenthalt in einem der malerischen kleinen Häuschen oder Schlösser der Region.
Der See an sich nimmt eine Fläche von 114 Quadratkilometern ein und besitzt einen einzigen
Abfluss das kleine Flüsschen Marta. Man geht davon aus dass der See vor etwa 300 000 Jahren
durch den Zusammensturz von Magmakammern entstanden ist. Der vulkanische Ursprung des Lago ist
heute vor allem am grobkörnigen und schwarzen Sand an den Ufern ersichtlich. Die in dem See
liegenden Inseln Isola Bisentina und Isola Martana sind aufgrund ihrer historischen Bauwerke
einen Besuch wert. Das Leben um den Bolsenasee hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Wer sich für
die Traditionen und Bräuche der Region interessiert wird gewiss viel Faszinierendes entdecken.
So lohnt es sich beispielsweise Schäfern Fischern und Bauern bei ihrer Arbeit zuzusehen
unterscheidet sich diese doch oft nur gering von der traditionellen Arbeitsweise ihrer
Vorfahren. Auch für die Gaumenfreuden hat die Region einiges zu bieten: nicht von ungefähr
findet in Orvieto im Oktober jeden Jahres eine Gourmet-Messe statt auf der unter anderem weiße
und schwarze Trüffel angeboten werden. Weinliebhaber haben hier die Wahl zwischen den
verschiedenen wohlschmeckenden Tropfen beispielsweise dem Aleatico di Gradoli' und dem Est!
Est!! Est!!!'. Diese lassen sich sowohl bei den zahlreichen Weinproben als auch auf einem der
unzähligen Feste verkosten. Und derer gibt es viele: Die Region rund um den Bolsenasee ist für
ihre zahlreichen und farbenfrohen Feste bekannt. Auch die Orte am See (oder an den
Kraterrändern) sind sehenswert. Der Renaissancepark Bomarzo mit seinen riesigen Steinskulpturen
und die Villa Lante mit ihren einzigartigen Wasserspielen bilden eine faszinierende Kombination
aus Kunst und Kultur. Die ehemalige Papstresidenz Viterbo sowie der Dom und die unterirdische
Welt Orvietos sind lohnende Ausflugsziele. In Bolsena der Stadt nach der der See benannt
wurde finden im Juli das Fischfest Sagra del Pesce sowie das Fest der Santa Cristina statt
deren Leben als Mysterienspiel an vielen Schauplätzen in Szene gesetzt wird. Das sogenannte
Wunder von Bolsena wird am Fronleichnamsfest zelebriert. Der Legende nach gelangte ein in
seinem Glauben erschütterter böhmischer Priester bei seiner Pilgerreise nach Rom im Jahre 1263
nach Bolsena. Hier erlangte er Berühmtheit weil beim Brotbrechen laut Legende Blut aus der
Hostie auf den Altar tropfte. Neben diesen mysteriösen Elementen hat Bolsena auch viel
Historisches zu bieten. So führt beispielsweise die alte Römerstraße Via Cassia welche im
Mittelalter zu einem Teil des Pilgerwegs Via Francigena' wurde durch Bolsena. Der Ort
Capodimonte genießt vor allem durch das Musikfestival Sonica' überregionalen Bekanntheitsgrad
während in Viterbo das Fest der Macchina de Santa Rosa' samt Prozession mit einer 30 Meter
hohen Skulptur sehenswert ist. Gourmets werden von den im August stattfindenden Festen angetan
sein die sich thematisch speziellen Speisen widmen. In Grotte di Castro ist dies das
Kartoffelfest in der Landessprache Sagra della Patate' genannt in Onano das Linsenfest oder
Sagra della Lenticchie' und in San Lorenzo Nuovo das Gnocchi-Fest Sagra delle Gnocchi'. Auch
die Orte Montefiascone Marta und Gradoli sind einen Besuch wert findet man doch hier zu jeder
Jahreszeit etwas von dem ursprünglichen Italien mit seinen verwinkelten schmalen Gassen
malerischen kleinen Kirchen und farbenfrohen Märkten wieder. Bisher unerwähnt blieb die mit
dieser Region eng verbundene Geschichte der Etrusker. Die unzähligen Spuren die dieses Volk
bis zur Eroberung durch die Römer hinterlassen hat sind unübersehbar und höchst beeindruckend.
Dabei liegen die interessantesten Ausgrabungsstätten der Etrusker nur maximal eine Stunde vom
See entfernt. Einen Besuch wert sind Tuscania Tarquinia Vulci und Orvieto aber auch Bolsena
selbst wo das Museum in der Festung sowie die Ausgrabungsstätte des Volsinii novi über die
etruskische Geschichte informieren.