Der Vinschgau ist ein Zusammenschluss von sieben Gemeinden im nördlichen Etschtal. Er umfasst
das Gebiet vom Reschenpass bis hinunter nach Kastelbell-Tschars. Das landschaftlich
herausragend schöne Tal ist eines der beliebtesten Urlaubsgebiete in Südtirol. Politisch reicht
der Vinschgau bis zur Ortschaft Staben bei der Abzweigung ins Schnalstal. Naturns Partschins
und einige weitere kleinere Orte gehören nur geografisch dazu. Bei Reschen entspringt die
Etsch der zweitlängste Fluss Italiens das Herz des Alpenlandes. Mal sanft mal rauschend
schlängelt er sich hinunter nach Meran. An einigen Stellen wurde der Fluss begradigt verliert
dort ein wenig von seiner Wildheit. Während der Gletscherschmelze am Sulden verfärbt sich das
Wasser zudem zu einer hellgrauen Suppe. Entlang des Flusses eröffnen sich einige der schönsten
Gegenden der Alpen zum Beispiel das Stilfserjoch am Ortlermassiv oder das Schnalstal.
Insgesamt ist der Vinschgau bekannt für seine atemberaubenden Naturschönheiten: saftige grüne
Täler klare Bergseen und spektakuläre Gletscher. Hinzu kommen eine reiche Kultur und
Geschichte mit charmanten Dörfern traditioneller alpenländischer Architektur und historischen
Stätten wie Schlössern und Kirchen. Der Vinschgau bietet zudem eine vielfältige kulinarische
Szene mit lokalen Spezialitäten wie Speck Käse und Knödeln. Für den Aktivurlaub gibt es
zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern Bergsteigen Klettern Radfahren und Skilaufen. Viele
Gäste kommen zur Apfelblüte in den Vinschgau beliebt sind auch Wanderungen durch die Plantagen
entlang der legendären Waalwege. Das Blütenmeer fügt sich so wundervoll ins Landschaftsbild
dass sich bereits im Frühjahr die ersten Besuchsströme in den Vinschgau ergießen. Dass der
Apfelanbau hier eine reine Plantagenwirtschaft ist mit negativen Begleiterscheinungen wie
massiver Wasserentnahme aus der Etsch nicht unerheblichem Einsatz von Insektiziden und dem
markanten Eingriff in die Landschaft wird dabei weitgehend ausgeklammert. Über 5 Milliarden
Äpfel werden jedes Jahr im Vinschgau geerntet und nicht eine Frucht weist auch nur einen
einzigen Makel auf. Eins aber sollte auch nicht vergessen werden: Der Anbau stellt für viele
Einheimische die nicht vom Tourismus leben die Existenzgrundlage dar.