Der Münchner Architekt und Stadtplaner Karl Klühspies hat sich bereits in den 1960er Jahren
engagiert gegen den Umbau Münchens zu einer autogerechten Stadt nach amerikanischem Vorbild
gewandt und wurde in den folgenden Jahren für viele Bürgerinitiativen und Protestaktionen nicht
nur zu einer wichtigen Leitfigur sondern durch seine wissenschaftlichen Recherchen und
Publikationen zu Fragen der Stadtplanung auch zu einer grundlegenden Basis für die
Argumentation dieser Bewegungen.Karl Klühspies wurde für sein stadtplanerisches Engagement 1977
mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet und erhielt die Medaille München leuchtet in
Gold.U.a. konnte Mitte der 1960er Jahre der geplante Ausbau des Altstadtrings zu einer
Stadtautobahn weitgehend verhindert werden ebenso die Durchführung der Isarparallele die eine
Zerstörung der westlichen Isarpromenade bedeutet hätte.Aus den Diskussionen um den Tunnelbau
unter dem Prinz-Carl-Palais der nicht mehr verhindert werden konnte bildete sich schließlich
mit Unterstützung des damaligen Oberbürgermeisters Hans-Jochen Vogel das Münchner
Diskussionsforum für Stadtentwicklungsfragen das Münchner Forum - Karl Klühspies gehörte zu
den Gründungsmitgliedern und ist seitdem einer ihrer wichtigsten Protagonisten.In dem Buch
München - nicht wie geplant sammelt Karl Klühspies die wichtigsten Beispiele der
bürgerschaftlichen Aktionen und Bewegungen über einen Zeitraum von ca. 25 Jahren mit
zahlreichen Dokumenten Bildern Presseartikeln und weiteren Erläuterungen bis in die jüngste
Vergangenheit. Er zeigt damit eindrucksvoll dass die Stadt München sich eben nicht wie geplant
entwickelt hat sondern dass durch das weltweit beachtete bürgerschaftliche Engagement und den
teils heftigen Widerstand vieles verhindert werden konnte was heute ganz wesentlich zum
positiven Charakter der Stadt München beiträgt.