Da unser Leben in einem ständigen Vollzug seiner selbst besteht ist es durch ein je
unmittelbares Empfinden des Ich kann bestimmt. Als originäre Verwirklichung liegt eine solch
rein phänomenologische Bestimmung jeglicher reflexiven Motivations- und Intentionalanalyse
unseres Wollens und Handelns voraus. Dies wird einerseits durch Untersuchungen zu Maine de
Biran Schopenhauer Kierkegaard Nietzsche und Freud verifiziert sowie andererseits durch
zentrale Bereiche wie Arbeit und Kunst. Das individuelle Erleben eines Nicht-Könnens lässt die
Frage nach Symptom und Sublimierung stellen und zwar im Zusammenhang mit unserer subjektiven
Leiblichkeit als Kraft und Affekt im lebensphänomenologischen Sinne. Als Einleitung ist ein
Text von Michel Henry über Potentialität als Grundgegebenheit eines originär praktischen Cogito
vor jedem Ich denke beigegeben was als Leitfaden dienen kann.