Otfried Preußler hat viele nette Kinderbücher geschrieben aber nur einen Krabat. Warum nicht
mehr Bücher dieser Art? Weil er nur einmal gelebt hat. Um ein derartiges Buch schreiben zu
können muss man ein "Überlebender der Titanic" sein. Preußler packt die Erfahrungen eines
ganzen Lebens und des Lebens der Generationen vor ihm zwischen zwei Buchdeckel. Und er erzählt
auf ebenso schlichte wie tiefe Weise vom Leben und vom Tod von der Liebe von Freundschaft und
von Unrecht und davon wie sich der Mensch in den Fallstricken des Bösen verfängt und doch
wieder herausfindet. Felix Hornstein legt ein Buch zum Buch vor indem er aufzeigt dass
Preußlers Krabat ein ganzer Kosmos ist: Literatur Philosophie Theologie und Geschichte in
Gestalt eines Jugendbuchs eine Deutung des Daseins die kein Thema auslässt und die doch
Hoffnung macht in dieser Welt leben und bestehen zu können. Er zeigt dass Krabat ein
Begleiter für das ganze Leben sein kann. Anliegen des Buches ist es bisher unerkannte Tiefen
dieses Werks aufzuschließen und den Schatz dieses ungewöhnlichen aber aufgrund seiner
Einordnung als Jugendbuch oft unterschätzten Werks zu heben. Thema ist die unschuldig-schuldige
Verstrickung eines Menschen in die "verkehrtdrehende" Welt ohne Gott und seine Erlösung durch
eine Liebe die über sich hinaus auf den Himmel hinweist. So geht es vor allem darum den
religiösen Kosmos aufzuschließen der sich bei genauerem Hinsehen in seinem Buch auftut. ...
für alle die Preußlers Krabat' lieben und es genauer wissen wollen ... für den Unterricht an
der Schule ... mehr noch aber für alle die in dieser Zeit auf der Suche nach Gott und dem
richtigen Leben in einer verkehrten Welt sind. Ein Buch zum Buch das geeignet ist Preußler
endlich den Rang und den Namen zu geben den er verdient - als einer der Großen der
Literaturgeschichte.