Francisco de Goya gehört zu den berühmtesten Malern und Grafikern der Wende vom 18. zum 19.
Jahrhundert und hinterließ mit seinen Historienbildern Porträts Zeichnungen und seinem
druckgraphischen Werk ein äußerst vielfältiges uvre. Mit dem gesellschaftskritischen Zyklus
»Los Caprichos« aus denen »Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer« als Redensart in die
Alltagssprache übernommen wurde und den »Schrecken des Krieges« (Desastres de la guerra) hat
er bis heute gültige Bilder gegen Intoleranz Hass und die Gräuel des Krieges geschaffen.
Weniger bekannt ist dass Goya auch ein sehr produktiver und amüsanter Briefeschreiber war von
dem mehr Korrespondenz überliefert ist als von den meisten anderen bildenden Künstlern seiner
Zeit. Die Briefe an seinen Jugendfreund Martín Zapater geben Einblicke in die Sorgen des
Familienvaters und des Malers lassen seine Bemühungen um einen frühen künstlerischen Erfolg
durchscheinen erzählen von der gemeinsamen Leidenschaft für die Jagd den Sorgen bei der
Anlage von Geld und dem Tausch von Geschenken aller Art - darunter ein Hund und Mandelnougat.
Vor allem aber lassen sie erahnen wie er den zunehmenden Zwängen des höfischen und
akademischen Dienstes in phantasievollen Tagträumereien zu entfliehen suchte. Die Briefe an den
königlichen Hof an adelige Gönner oder an die Kunstakademie zeugen dagegen vom Kampf des
Malers um seine Eigenständigkeit als Künstler berichten über Krieg und die Schrecken der
französischen Besatzung sowie die nachfolgende Zeit der Restauration. Erstmals in deutscher
Sprache bietet der vorliegende Band mit mehr als 155 Briefen und einer umfangreichen Auswahl an
Abbildungen einen repräsentativen Blick in Goyas Welt. Die Briefe wurden für diese Ausgabe von
Christiane Quandt neu und zum Teil erstmals ins Deutsche übersetzt. Mit Anmerkungen
herausgegeben von Markus Bernauer Christiane Quandt und Martin Schwander.