Schon vor dem Mauerfall porträtiert der gelernte Fotograf Sven Marquardt heute auch durch sein
markantes Aussehen als Türsteher des legendären Technoclub Berghain weit über die Grenzen
Deutschlands hinaus bekannt die subkulturelle Ost-Berliner Szene in ausdrucksstarken
Schwarz-Weiß-Fotografien. Nach 25 Jahren Unterbrechung seines künstlerischen Schaffens erfindet
sich Marquardt heute noch einmal neu und erlangt mit seinen Ausstellungen Publikationen und
Auftragsarbeiten Weltruhm. Nacht Rausch Exzess und Dunkelheit strahlen seine Werke aus
obwohl sie meist bei Tageslicht entstehen. Die Porträts seiner DJs Musiker Türsteherkollegen
sind erotisch lässig schmutzig und existenziell. »Es geht um die letzte Erwachsenengeneration
der DDR.« In ihrem neuen wieder sehr persönlichen Film begegnet die Regisseurin Annekatrin
Hendel Sven Marquardt und zwei seiner Weggefährten aus der gemeinsamen Ostberliner Punkzeit:
Robert Paris und Dominique Dome Hollenstein. Der Film erzählt von drei Freunden mit einer
gemeinsamen Jugend deren Werdegang geprägt ist von ihrem künstlerischen Blick auf die Welt
von Radikalität und Offenheit von zwei unterschiedlichen deutschen Werte-Systemen. Dabei
werden der Vergänglichkeit immer wieder Momente und Bilder vom unbeschwerten Leben im Ostberlin
der 80er Jahre entrissen. »Eine Art filmische Dekonstruktion zur Mainstream-Meinung über die
DDR-Bevölkerung.« So zeigt sich in Schönheit der Vergänglichkeit nicht nur die zarte sensible
künstlerische Seite des Türstehers Sven Marquardt sondern auch ein subversiver zugespitzter
Individualismus in einer Kultur die heute pauschalisierend als uniform bezeichnet wird. Und
wir erfahren wie unterschiedlich die schrägen Vögel der letzten Erwachsenen-Generation der DDR
auf ihr Leben schauen und wie selbstbestimmt sie heute leben. Annekatrin Hendel ist in Berlin
geboren. Nach Designstudium freiberuflicher Arbeit als Szenenbildnerin für Theater und Film
gründet sie 2004 die Filmproduktionsfirma IT WORKS! Medien GmbH und produziert dort erfolgreich
Filme. Seit 2011 führt die mehrfache Grimme-Preisträgerin auch selbst Regie unter anderem bei:
FAMILIE BRASCH FASSBINDER ANDERSON VATERLANDSVERRÄTER FLAKE. Uraufführung zur 69. Berlinale
2019 Berlinale Panorama Heiner-Carow-Preis der 69. Berlinale für Annekatrin Hendel
Weltpremiere bei Hot Docs - Canadian International Documentary Filmfestival Eine bildgewaltige
Chronik von Wandel und Verfall. (3sat Kulturzeit) Annekatrin Hendel hat keinen Film gemacht
der gute alte Zeiten heraufbeschwört das tut keiner ihrer Filme. Sie will es sich nur nicht
nehmen lassen ihre Geschichte selbst zu erzählen mit aller Ambivalenz die in dieser
Geschichte in jeder Geschichte stecken. (Frankfurter Rundschau) Wenn von der
avantgardistischen Kultur und der kreativ inspirierenden Atmosphäre Berlins die Rede ist denkt
kaum jemand an die Wurzeln aus der Ost-Vergangenheit der Stadt. Der Dokumentarfilm von
Annekatrin Hendel blickt mit dem Fotografen Sven Marquardt und zwei seiner Jugendfreunde auf
die Punkszene im Ostberlin der 1980er Jahre zurück. In ihr fanden die unangepassten jungen
Künstler eine Form der Gegenkultur zum Establishment die sie dazu beflügelte sich die Stadt
auf ihre Weise zu erobern. Im Rückblick setzen sich die drei Freunde auch mit der eigenen
Veränderung auseinander und regen die Zuschauer zum Nachdenken an über das Wechselspiel von Alt
und Neu im persönlichen und kollektiven Bewusstsein. (Spielfilm.de) SCHÖNHEIT & VERGÄNGLICHKEIT
ist ein Film der berührt. Annekatrin Hendel kommt ihren Protagonisten mit einer besonderen
Leichtigkeit nahe gibt ihnen Raum betrachtet sie zärtlich und lässt sich dennoch nicht
blenden. Der Titel ist Programm und trotzdem überrascht der Film: Es geht ums Altern um die
Vergänglichkeit - Themen die gerade in der hedonistischen im Aufbruch befindlichen Welt in
der sich ihre Protagonisten in den 1980er Jahren in Ostberlin begegneten kein Thema waren.