Die Entsendung von Truppen aus der Landgrafschaft Hessen-Kassel in den Amerikanischen
Unabhängigkeitskrieg ist eines der umstrittensten Ereignisse der hessischen Geschichte. Über
das mit dem Begriff Soldatenhandel oder Soldatenverkauf umschriebene Kapitel wird in der
Geschichtsforschung sehr unterschiedlich geurteilt. Hierbei sei angemerkt dass die
Landgrafschaft Hessen-Kassel an das Königreich Großbritannien keine Soldaten verkauft hatte.
Vielmehr wurden Subsidien-Verträge abgeschlossen mit denen komplette Truppenkontingente für
vier Jahre vermietet wurden. Bei den ersten hessischen Divisionen die nach Nordamerika
verschifft wurden handelte es sich überwiegend um Freiwillige die für einen besseren Sold
gegen die rebellierenden amerikanischen Kolonisten kämpfen wollten. Hessen-Kassel verfügte
damals neben Preußen über die schlagkräftigste Armee Europas. Die in Nordamerika kämpfenden
Hessen wurden von hessischen Offizieren kommandiert und unterstanden der hessischen
Gerichtsbarkeit. Die Erfolge der hessischen Truppen in den Gefechten gegen die Kolonisten waren
beachtenswert. Die später aus Amerika zurückgekehrten hessischen Soldaten waren bei der
Bevölkerung hoch angesehen. Ein Großteil des Geldes welches für die Vermietung der hessischen
Regimenter bezahlt wurde setzte der Landgraf sinnvoll für die Wirtschaftsentwicklung der
Landgrafschaft ein.