DER ZUSAMMENBRUCH DES DRITTEN REICHES PACKEND ERZÄHLT VON EINEM JAHRHUNDERTZEUGEN 27. August
1943: André François-Poncet sitzt mit seiner Familie unweit von Grenoble zu Tisch als SS-Leute
mit Maschinengewehr im Anschlag das Haus stürmen und ihn ohne Angabe von Gründen verhaften.
Dieses Datum markiert den Beginn der wohl dunkelsten Zeit im Leben des erfolgsverwöhnten
Botschafters Schriftstellers und Humanisten André François-Poncet. Eineinhalb lange Jahre
verbringt der hellsichtigste Beurteiler Nazi-Deutschlands als sogenannter Ehrengefangener - so
der zynische Begriff der Nazis - im mondänen Ifen Hotel im Kleinwalsertal. Dort teilen zwei
Dutzend weitere Persönlichkeiten aus aller Herren Länder sein aberwitziges Schicksal:
abgeschottet in einem entlegenen Hochgebirgstal und in ständiger unerträglicher Ungewissheit
ob sie den nächsten Tag noch erleben werden. In seinem faszinierenden Tagebuch Carnets d'un
Captif (Tagebuch eines Gefangenen) hält der Grandseigneur der europäischen Diplomatie seine
paradoxen wie erschreckenden und gegen Kriegsende höchst dramatischen Lebensumstände in einer
scheinbaren Gebirgsidylle fest. Anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes erscheint das
Tagebuch François-Poncets nun erstmals in deutscher Sprache.