Im vorliegenden Buch sollen die seit der Publikation des ersten Buches über die
Polyvagal-Theorie neu entstandenen Erkenntnisse über diesen Ansatz bekannt gemacht werden. Bei
der Lektüre sollten Leser sich vergegenwärtigen daß das Wissen über die Polyvagal-Theorie seit
1994 umfangreicher geworden ist. Das heute Bekannte geht über die damals verfügbaren
Informationen weit hinaus.In den 25 Jahren die seit der ersten Präsentation vergangen sind
hat sich die Polyvagal-Theorie weiterentwickelt und verwandelt. Ein großer Teil dieser
Transformation ist meinen Erfahrungen im klinischen Bereich und meiner Zusammenarbeit mit
Klinikern zuzuschreiben. Inzwischen haben Tausende von Forschern auf die Polyvagal-Theorie
Bezug genommen um ihre Resultate zu erklären und Zehntausende von Therapeuten und Klienten
haben mit Hilfe der Polyvagal-Theorie die Wirkung von chronischem Streß und Traumata auf die
psychische und physische Gesundheit zu erklären versucht. Ihre Wirkung und Anwendung hat sich
in den verschiedensten Disziplinen niedergeschlagen.Die Polyvagal-Theorie ist keine statische
Theorie sondern ein Rahmen für die Organisation von Informationen und strukturierenden
Hypothesen. Es handelt sich um eine Theorie über unser In-der-Welt-Sein als Menschen und über
unser Bedürfnis nach Sicherheit und Verbundenheit mittels vertrauensvoller Beziehungen. Aus
Sicht der Polyvagal-Theorie existiert nur ein Nervensystem dem die Regulation von Gehirn und
Körper obliegt. Die Polyvagal-Theorie beschreibt einen neurowissenschaftlichen Ansatz der
Gehirn und Körper einschließt und die soziale Kommunikation zur Regulation des ANS in Beziehung
setzt.- Stephen W. PorgesVerlags-Webseite für weitere Informationen: www.gp-probst.de