Patienten in der Neurorehabilitation möchten vor allem größtmögliche Selbstständigkeit
erreichen und ihre Abhängigkeit von fremder Hilfe verringern. Neben der Verbesserung von
Mobilitätsfaktoren wie Haltungskontrolle Balance Wechsel der Körperposition Stehen und Gehen
ist das Wiedererlangen von aktiven Arm- und Handfunktionen eine wichtige Voraussetzung um
diese Ziele zu erreichen und selbstbestimmt am Leben in der Familie der sozialen Gemeinschaft
sowie in Beruf und Freizeit teilzuhaben. Der aktuelle Forschungsstand im Bereich des
motorischen Lernens zeigt uns mittlerweile wirksame Therapieverfahren zur Verbesserung von
eingeschränkten Bewegungen und Funktionen der geschwächten oder gelähmten (paretischen) oberen
Extremität auf. Zudem beantworten neue wissenschaftliche Erkenntnisse zunehmend die Frage nach
wirksamen Vorgehensweisen und inhaltlicher Gestaltung für das Arm- und Handfunktionstraining.
Für ein (Wieder-)Erlernen von Funktionen sind nicht nur die Anregung der neuronalen Plastizität
und damit die Förderung des Lernens im Sinne einer Gedächtniskonsolidierung die kortikale
Reorganisation oder die Vermeidung des erlernten Nichtgebrauchs der betroffenen Extremität zu
beachten. Vor allem pathologische Tonusverhältnisse (Hypertonus- und oder Spastizität) bei
Paresen können den ökonomischen und effizienten Einsatz von Arm und Hand negativ beeinflussen.
Zur Behandlung dieser Symptome im Rahmen des Trainings liegen ebenfalls Wirksamkeitsnachweise
aus Studien vor.