Trotz fortschreitender Globalisierungs- und Internationalisierungstrends steigender Mobilität
und weltweiter kommunikativer Verflechtung lösen sich Orientierungen an herkunftsbezogenen
Zugehörigkeiten nicht auf sondern gewinnen zunehmend an gemeinschaftsstiftender Bedeutung. Die
vorliegende Publikation widmet sich diesem scheinbaren Widerspruch und erarbeitet ein
differenziertes Erklärungsmodell das gesellschaftsstrukturelle und sozialpsychologische
Ursachenmomente ausgrenzender Identitätskonstruktionen integriert. Fremdenfeindlichkeit und
Rechtsextremismus werden in ihrer Funktionalität als ambivalenzreduzierende und statussichernde
Stabilisatoren untersucht die in strukturellem Zusammenhang mit der ambivalenten Dynamik des
gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses zu verstehen sind. Anhand empirischer Beispiele aus
der Rechtsextremismusforschung werden psychostrukturelle Risikokonstellationen aufgezeigt
deren Existenz die Entstehung fremdenfeindlicher Orientierungen bedingt. Bernadette Goldberger
geboren 1985 Studium der Politikwissenschaft und Geschichte in Wien und Paris. Längere
Forschungsaufenthalte am Consejo Superior de Investigaciones Científicas in Madrid sowie am
Instituto Gino Germani der Universität Buenos Aires. Forschungsschwerpunkte: Politische
Soziologie Diskursanalyse Identität und Differenz. Promoviert derzeit an der Universität Wien
zu Fußball und Populismus in Argentinien.