In diesem »Licht« für den Weg des Erwachens fasst der tibetische Meister Djamgön Kongtrül Lodrö
Thaye (1813¿1901) in knapper Form eine Fülle von Erfahrungen der buddhistischen Tradition
zusammen. Dabei richtet er sich an Praktizierende die in einen tiefen Prozess des Erkennens
eintreten und mit der Natur des Geistes vertraut werden möchten. Kongtrüls »Notizen« gelten als
das Standardwerk zum Ausführen der vorbereitenden Übungen des Mahamudra in der Kagyü-Tradition
und bieten auch für heutige Großstadt-Yogis viele hilfreiche und inspirierende Hinweise für die
Praxis. Seine Ratschläge aus der mündlichen Übertragung und Referenztexten ergänzen den »Ozean
des wahren Sinnes« das bekannte Mahamudra-Handbuch des Neunten Karmapas Wangtschug Dordje
(1556¿1603). Kurzbiographien der zentralen Linienhalter und die Lebensgeschichte von Djamgön
Kongtrül sowie zahlreiche Illustrationen begleiten den Haupttext der hier zum ersten Mal
vollständig mit den Instruktionen zum Entwickeln von Geistesruhe Einsicht und Mahamudra zur
Verfügung gestellt wird. So gibt uns dieses Werk einen kompletten praxisbezogenen Überblick
über den Weg angefangen von den allgemeinen vorbereitenden Übungen bis hin zu den
Schlüsselpunkten der Mahamudra-Praxis. Die Erläuterungen entsprechen der Kagyü-Linie des
Buddhismus in Tibet unterscheiden sich aber im Kern nicht von den Unterweisungen anderer
tibetischer Traditionen. Die ersten Kapitel dieses Buches dienen der allgemeinen Vorbereitung.
Sie führen ein in die Kontemplationen über die kostbare Chance dieses Menschenleben zum
Erwachen nutzen zu können über die Vergänglichkeit aller Dinge über die Auswirkungen von
Handlungen und über das allgegenwärtige Leid im Kreislauf wiederkehrender Verstrickungen.
Anschließend wird in den besonderen Vorbereitungen beschrieben wie wir unser Leben ausrichten
und den Geist des Erwachens hervorrufen können. Darauf folgen die Unterweisungen zur
Reinigungspraxis auf Buddha Vajrasattva die Instruktionen für das Darbringen von Mandalas als
Übung in vollständiger Freigebigkeit und Nicht-Identifikation sowie die Anleitung dafür wie
man sich im Rahmen des Guru-Yoga vertrauensvoll der Inspiration und dem Segenstrom der Meister
öffnen kann was geistige Ruhe und ein durchdringendes Erkennen ermöglicht. Im Schlussteil
weist Kongtrül auf viele Meditationserfahrungen hin in denen sich Praktizierende irren können
und beschreibt mit meisterlichem Feingefühl den allmählichen Prozess des Verstehens und
Erwachens. Ein kaum zu entbehrender Leitfaden für den eigenen Übungsweg auf den der Leser
neben dem Austausch mit kompetenten Lehrern immer wieder gerne zurückgreifen wird.